Low Waste Messestand

Ressourcen Vermeidung & Einsparung auf Veranstaltungen

Ressourcenschonung und Müllvermeidung sind wichtige Aspekte bei Veranstaltungen und Messeständen, um nachhaltige Praktiken zu fördern. Durch die Nutzung wiederverwendbarer Materialien und eine bewusste Planung von Anfang an kann Abfall reduziert und die Umweltbelastung verringert werden.

Was du wissen solltest

Das Programm

Bei Veranstaltungen, sei es ein Konzert, eine Messe oder ein Festival, fällt oft eine erhebliche Menge an Müll an. Plastikbecher, Verpackungen, Flyer und andere Einwegartikel türmen sich schnell zu großen Mengen auf. Die Auswirkungen dieses Mülls auf die Umwelt sind enorm.

Die Produktion von Einwegartikeln trägt erheblich zur Ressourcenverschwendung bei. Bei der Herstellung von Plastikbechern, Verpackungen und anderen Einwegprodukten werden Energie und Ressourcen verbraucht. Gerade bei Messeständen ist es aber auch der Messestand an sich. Oft wird dieser für Großveranstaltungen extra designt und gebaut bzw. verschiedenste Elemente dafür neu produziert.

Es ist von großer Bedeutung, den Müll bei Veranstaltungen zu reduzieren. Dies führt nicht nur zu einer Entlastung der Umwelt, sondern auch zu Kosteneinsparungen und einer positiven Imagebildung für Veranstalter und Aussteller.

Beim fifteen seconds Festival 2023 haben wir uns genau das zum Ziel gesetzt. Müllvermeidung und Ressourcenschonung so weit es geht. Gemeinsam mit Verena Kassar, Zero Waste Expertin und Gründerin der Gramm Akademie haben wir bereits in der Planung das als elementares Ziel definiert.

Hier eine Auflistung der Maßnahmen und Pertner:innen mit denen wir gearbeitet haben:

Standbau & Gestaltung

  • Wir haben uns für ein geliehenes Baugerüst entschieden. Extra Materialproduktion war so nicht notwendig. Das Gerüst war offensichtlich gut genutzt aber eine Reinigung war nicht angedacht.

  • Der Stand war mit 48m² sehr groß und auch die Deckenhöhe ist in der Halle sehr hoch. Wir mussten also viel Fläche füllen und die Entscheidung ist auf Graskartons gefallen. Zum einen ist das aktuell die nachhaltigste Variante und zum anderen wurden die Kartons nach Gebrauch wieder flach zusammengelegt und werden bei unserer nächsten Veranstaltung Sustainability Inside wiederverwendet.

  • Die Graskartons wurden von der Grafikerin und Zeichnerin Michaela Nutz händisch gestaltet. Verwendet wurden dafür wieder befüll bare Acrylfarben in den Farben unserer Corporate Identity.

  • Ein analoger Trendradar wurde vor Ort eingesetzt um mit Besucher:innen Trends im Bereich Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Energie und Ökonomie zu besprechen. Das war das einzige Element welches extra produziert wurde. Dafür haben wir Wabenkarton/Re-Board gewählt. Die Trends wurden mittels Post-its aufgetragen. Somit können wir das leere Trendradar auch weiterhin verwenden. Einzig die Post-its sind als Müll angefallen.

  • Die benötigten Möbel wie Sessel und Tische durften wir uns von heidenspass (Verein Fensterplatz) ausleihen. heidenspass ist gleichzeitig Upcycling-Werkstatt und soziales Arbeitsprojekt. Alte Materialien werden Designobjekte und Jugendliche bekommen dort die Chance auf Wiedereingliederung.

  • Der Stand war so groß, dass wir erst vor Ort gesehen haben, wie wichtig eine Bodengestaltung in diesem Fall ist. Kurzfristig war nur ein schwarzer Flachfilz PP verfügbar. Üblicherweise wird dieser nach Veranstaltungen entsorgt. Wir verwenden diesen aber bei einem Upcycling Projekt weiter. Das Projekt muss allerdings erst definiert werden.

  • Die großen Palmen am Stand sowie die verwendeten Paletten und der Kühlschrank wurden von verschiedenen Organisationen geliehen.

  • Sämtliches Befestigungsmaterial wurde so gewählt, dass es wiederverwendet werden kann. Wir haben mit Schnüren, Reißnägeln und Gummibändern gearbeitet.

Catering

  • Vegane Wraps von famoos, dem Café von Lebensgroß. Plant Based war das Motto auf dem Festival 2023 und das entspricht auch unseren Anforderungen bei eigenen Veranstaltungen.

  • Mehrwegbecher von Backcup Graz für unseren Kaffeebedarf. Grundsätzlich wurde Kaffee in Einwegbecher ausgegeben und wir konnten so gut darauf verzichten.

  • Mehrwegflaschen für unser Network get-together am ersten Abend in der Größe 0,33l. Dadurch waren Gläser oder Becher nicht notwendig. Jene Flaschen die wir nicht zurückgeben konnten, wurden fachgerecht recycelt.

Give – Aways

  • Von einem Event welches auf Grund des ersten Corona Lockdowns kurzfristig abgesagt werden musste, hatten wir noch ca. 150 hochwertige Emailletassen übrig. Diese wurden für das fifteen seconds Festival wiederverwendet und mit Kräutern bepflanzt. Diese dienten zum einen als Standdeko und waren gleichzeitig unser einziges Give Away.

  • Die Kräuter wurden vom Verein atropa im Süden von Graz für uns gesät, gezogen und in die Tassen transferiert. Sie sind nicht nur von einem regionalen Betrieb sondern auch in Bio-Qualität.

  • Damit jede:r sich danach auch noch erinnern kann von wem die Tassen sind, haben wir aus alten Holzspateln und Samenpapier kleine Einstecker gemacht. Kann also kompostiert bzw. angesetzt werden. Das Samenpapier wird in handarbeit von Seedpap hergestellt.

  • Bei einer Hausräumung wurde ein Stemeplset aus den 70ern gefunden. Es beinhaltet ein Stempelkissen, Stempelrahmen in 3 verschiedenen Größen und sämtliche Buchstaben sowie Sonderzeichen aus Gummi. Damit konnten wir den Stempel selber beschriften und die Einstecker Ressourcenschonend selber bedrucken.

Soziale Aspekte

  • Die veganen Wraps von famoos, dem Café von Lebensgroß. Bei famoos arbeiten Menschen mit Behinderung gemeinsam mit hochqualifizierten Fachkräften.

  • Beim Standaufbau wurden wir von 3 Mitgliedern der Arbeitsgruppe ATG von Lebensgroß super unterstützt.

  • Seit einem gemeinsamen Workshop sind wir in Austausch mit der Arbeitsgruppe ‚Inklusive Redaktion‘. Diese besteht zu einem großen Teil aus Menschen im Autismus Spektrum und ihnen durften wir aus unserem Kartenkontingent 5 Karten zukommen lassen. Der Besuch der Mitglieder:innen war sehr wertvoll auch im Bezug auf das Thema ‚inklusive Events‘. Das Feedback der einzelnen Teilnehmer:innen ist für unsere eigenen Events sehr wertvoll.

Die Vorteile
der Innovation

  • Ressourcenschonung & Müllreduzierung auf Veranstaltungen

  • Kostenreduktion durch weniger Anschaffungen

  • Dauerhafte Verhaltensänderung der Mitarbeiter:innen

Wir halten dich am laufenden

Projektstatus: „Abgeschlossen“

Ansprechperson: Christa Kloibhofer-Krampl

Wir gestalten Zukunft

Unterstützungsleistung von Das Gramm & Verena Kassar

Der next-incubator hat als Innovationshub für Nachhaltigkeit Know-How und ein großes Netzwerk im Bereich Nachhaltigkeit. Eine:e Partner:in aus diesem Netzwerk ist Verena Kassar, Gründerin von Das Gramm und Das Gramm Akademie. Sie hat eine umfassende Beratung vorgenommen und steht dem Team laufend für Fragen zu Verfügung.