Inklusive & barrierearme Events

Sustainability Inside- Innovation for an inclusive future

Unter dem Claim „Innovation for an Inclusive Future” haben wir am 20. September 2023 im Unicorn Graz zur 3. Ausgabe der Veranstaltung Sustainability Inside eingeladen.

Auf dieser Veranstaltung sind wir der Frage nachgegangen, wie Wirtschaft und Gesellschaft auch aus marginalisierten Perspektiven gedacht werden muss, damit sich bestehende Machtverhältnisse ändern können (und warum sie das sollten); welche unterbewussten Vorurteile jede und jeder von uns mit sich herum trägt und wie sie unser Handeln bestimmen; warum manche von uns ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und dabei – voller Absicht oder eher zufällig, ob im Unternehmen oder im Privaten – zu Multiplikator:innen gesellschaftlicher Transformation werden. Außerdem, welche Chancen und Risiken die rasant entwickelnde Technologie mit sich bringen und ob sie uns hindern oder dabei helfen, eine inklusivere, gerechtere Gesellschaft für alle zu formen.

Unterstützt und begleitet wurden wir von Expert:innen und Specialists, wie Marketing-Profi Nina Bauregger, Green Activist Mathias Schaffer oder Mobility Expert Lina Mosshammer.

Was du wissen solltest

Das Programm

‚Innovation ist nur dann erfolgreich, wenn sie für eine diverse & inklusive Gesellschaft gemacht ist‘. So unser Statement welches uns schon in der Vorbereitung zu dieser Veranstaltung begleitet hat. Inklusion sollte dabei nicht ausschließlich theoretisch besprochen und in Workshops erarbeitet werden sondern auch vor Ort umgesetzt sein. Darum war der Anspruch, ein möglichst barrierearmes Event zu veranstalten.

Dieses Vorhaben wurde sehr ernst genommen und recht bald war aber auch klar, dass man sich dabei Hilfe von Expert:innen holen muss. Dabei geht es nicht darum, dass es wahnsinnig schwierig ist umzusetzen sondern darum, dass wir schlicht und einfach nie gelernt haben, worauf wir achten müssen. Barrieren wurden und werden nicht als solche erkannt.

Hier eine Aufzählung der Maßnahmen, die wir umgesetzt haben und mit wem wir das gemacht haben:

LEITSYSTEM

Anna Weinzettl

Mit der Grafikdesignerin Anna Weinzettel haben wir in einer ersten Begehung des Gebäudes die bestehenden Barrieren aus Designsicht identifiziert und besprochen. Es wurden einige bauliche Maßnahmen erkannt welche wir nicht ändern konnten. Die wichtigste Maßnahme für uns ist und war die Orientierung im Gebäude. Die Location besteht im Grunde aus 2 miteinander verbundenen Gebäuden und es ist sehr schwierig sich hier zurecht zu finden. Mit Anna wurde zum einen ein Anfahrtsplan gestaltet und zum anderen ein Querschnitt der Location.

Aufriss Plan beider Gebäude

BARRIEREARME MOBILITÄT

Unsere Speaker:in am Event und Co-Host unserer neuen Podcast-Staffel Heidemarie Egger hat uns mit Edith Zitz und Katharina Steiner bekannt gemacht. Beide sind Expertinnen für Diversität und Inklusion. Gemeinsam haben wir in einem Rundgang besprochen, wo es Barrieren gibt, welche die Mobilität beeinträchtigen. Als selbst Betroffene konnten wir hier Feedback bekommen, welches nicht nur authentisch sondern auch sehr lösungsorientiert war. Bereits geplante Maßnahmen haben wir gemeinsam evaluiert und weitere erhoben.

Aus einem sehr umfangreichen Maßnahmenkatalog konnten wir folgende bei der Veranstaltung umsetzen:

  • Platzierung des Tisches für das Check-In um einen möglichst barrierearmen Platz zu wählen aber auch um diesen gut finden zu können

  • Ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer:innen in den Räumen freizuhalten- nicht ausschließlich hinten in den Räumen sondern möglichst so, dass sich jede:r selber auch aussuchen kann wo er/sie sitzen möchte

  • Wegweiser bei den Bus-Haltestellen damit man sich auch dort gut orientieren kann

  • Getränkeflaschen in Selbstbedienung bereits aufschrauben da es oft ohne Hilfe sonst nicht möglich ist

„Da geht es um eine Willkommenskultur für alle Menschen. Barrierearme Gestaltung hilft uns, dass wir uns auf die interessanten Inhalte der Veranstaltung konzentrieren können. Barrieren verschiedenen Art lenken uns davon ab und machen Stress. Barrierearme Veranstaltungen sind ein Menschenrecht, ein Akt des Respekt und auch der Höflichkeit! Sie motivieren zukünftige Besucher*innen zur Teilnahme.“

Edith Zitz

„Barrierefreiheit von Beginn an mitzudenken ist enorm wichtig! Wir wissen nicht immer ob das Publikum eine (un-)sichtbare Behinderung hat und würden so potentielle Interessenten ausschließen/die (aktive) Teilnahme erschweren. Eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist nicht nur „nice to have“ sondern auch ein Menschenreicht und in den UN Behindertenrechtskonventionen verankert. Es sollte stets für alle Menschen die Möglichkeit bestehen an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen.
Auch wenn zunächst nicht mit behinderten Teilnehmerinnen gerechnet wird, ist es essentiell, möglichst barrierearm zu planen um künftig auch die Gruppe ansprechen und einladen zu können, einen gemeinsamen Austausch erleben und voneinander lernen zu können.
Zudem sind wie gesagt nicht immer alle Behinderungen sichtbar. Nicht alle Menschen mit Behinderungen wollen sich als solche „outen“ (da sie vielleicht schon oft Diskriminierung erfahren haben) und somit ist vielleicht nicht bekannt, dass doch Menschen mit Behinderungen im Raum sind.“
Und natürlich sollte es selbstverständlich sein möglichst barrierearm zu plan um eine inklusive Gesellschaft zu stärken!

Katharina Steiner

ÜBERSETZUNG IN GEBÄRDENSPRACHE

Über den Österreichischer Gebärdensprach- Dolmetscher:innen- und Übersetzer:innen Verband haben wir eine generelle Anfrage gestellt. Dort sind eine Vielzahl an Dolmetscher:innen gelistet welche die Anfrage auch direkt weitergeleitet bekommen. Der Vorteil ist, dass man keine individuellen anfragen verschicken muss. Jede:r der/die sich angesprochen fühlt, hat die Möglichkeit direkt zu antworten. So hat sich auch innerhalt eines Tages auch Marlen Perner bei uns gemeldet. Sie und ihre Kollegin Eva Townley haben den Auftrag bekommen und alle Formate simultan übersetzt, die im Plenum stattgefunden haben

KEYNOTE & PANEL

FAZIT

Eine Veranstaltung inklusiv und barrierearm zu gestalten ist leider nicht selbstverständlich. Am schwersten gefallen ist es uns, Barrieren überhaupt als solche zu erkennen. Um diese zu identifizieren haben wir uns Hilfe von Expert:innen geholt. Viele Maßnahmen die wir dabei erarbeitet haben, konnten wir danach relativ einfach umsetzen. Manche Dinge muss man einfach tun & vieles ist jetzt auch erprobt. Das heißt, beim nächsten Mal müssen wir nicht ganz von Vorne beginnen sondern haben einiges bereits fertig in der Schublade.

Die Vorteile
der Innovation

  • Erste Maßnahmen um Events inklusiv zu planen wurden unternommen

  • Mehr Diversität bei Veranstaltungen und den Workshops

  • Dauerhafte Verhaltensänderung der Mitarbeiter:innen & Besucher:innen

  • Erschließen einer weiteren Zielgruppe

Wir halten dich am laufenden

Projektstatus: „Abgeschlossen“

Ansprechperson: Christa Kloibhofer-Krampl

Wir gestalten Zukunft

Der next-incubator hat als Innovationshub für Nachhaltigkeit Know-How und ein großes Netzwerk im Bereich Nachhaltigkeit. Hier wird Nachhaltigkeit nie ausschließlich von der ökologischen Perspektive betrachtet sondern vor allem auch von der gesellschaftlichen. Eine echte Transformation ist nur dann möglich, wenn man beide Ebenen gemeinsam betrachtet.